Bode-Hof – Adenbüttel

Auftraggeber: privat

Ort: Adenbüttel (D)

Zeitraum: 2013

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global denken – lokal handeln In den nächsten Jahrzehnten wird sich die Bevölkerungsstruktur unserer Gesellschaft in ganz Europa drastisch verändern. Die Menschen bleiben länger gesund und werden älter, während ihnen immer weniger Kinder folgen. So stehen wir heute vor der Herausforderung die sozialen, ökonomischen und ökologischen Grundlagen unseres Zusammenlebens neu organisieren zu müssen – im Großen wie im Kleinen.

geteilte Verantwortung Der Bode-Hof versteht sich als soziales und ökologisches Projekt, das auf dem ursprünglichen Raumkonzept eines Dorfes gründet. Anstatt dem Typus des Einfamilienhaus zu folgen, bei dem jede Einheit isoliert für sich steht, stellt der Bode-Hof einen eigenen Weiler dar, dessen unterschiedliche Akteure sich ergänzen und ihre Verantwortung für die Einzelnen gemeinschaftlich wahrnehmen.

Weite und Rückzug Landschaftspark und Hof bilden die beiden komplementären, gemeinschaftlichen Räume, die nur durch die Nutzung vieler in ihrer Qualität erhalten und mit Leben erfüllt werden können. Beide Räume haben je ein gemeinschaftliches Gebäude – der Park hat ein Badehaus, das man auch für Feiern oder Seminare nutzen kann, der Hof hat ein Wirtschaftshaus, in dem sich Technik und Lager verstecken.

Freiheit und Ordnung Die Gebäude rücken eng zusammen, um möglichst viel unbebaute Fläche als Garten zu behalten, lassen jedoch genügend Raum zwischen ihnen, um, als Hof oder Garten, Rückzugsräume entstehen zu lassen. Die homogene, aber gerichtete Struktur der Baukörper, bildet die Gleichwertigkeit aller Anwohner ab, ermöglicht aber, durch verschiedene Höhen und Anbauten, genügend unterschiedliche Typo-
logien, um allen Lebens-Phasen und -Arten einen Rahmen zu bieten. Die Baukörper sind so geplant, dass sie einen großen Bezug zum Hof und dem Park haben, sie sich gleichzeitig aber nicht durch Einblicke oder Verschattung gegenseitig beeinträchtigen.

Architektur Die Architektur zeigt einen zeitgemäßen Ausdruck für die Eigenheiten des Ortes mit seiner Baukultur und landschaftlichen Prägung. Die Materialien Holz, Stein und Ziegel prägen den Ort, fügen sich in die Landschaft ein und bilden die Grundlage für gesunde Wohnformen.
Teil des Dorfes Der alte Ortskern von Adenbüttel hat als Haufendorf keine klare Siedlungsstruktur und ist auch in Bezug auf die Gebäudetypologien und Hofstrukturen deutlich heterogen. Eine markante Eigenart liegt aber in der Verbindung von Siedlung und Landschaft, den man auch in den Ortserweiterungen des 20. Jahrhunderts findet: Zwischen einzelnen Ortslagen, die sich wie Keile in die Landschaft schieben, bildet diese „grüne Taschen“, so hat der Ort einen besonders starken Bezug zu der ihn direkt umgebenden Landschaft.

mehr, als die Summe seiner Teile Energieeffizienz wird in Zukunft eines der wichtigsten Handlungsfelder unserer Gesellschaft. Der Bode-Hof ist als Solar-Siedlung geplant, was sich nicht nur im einzelnen Gebäude durch die Ausrichtung zur Sonne und der Vermeidung von Wärmeverlusten zeigt, sondern auch im innovativen Konzept der Nahwärme-Versorgung und -Speicherung. Die Zuordnung der einzelnen Handlungsfelder Energie-Einsparung, -Erzeugung und -Speicherung auf die jeweils effektivste Ebene, ist sowohl ökologisch, als auch ökonomisch höchst sinnvoll.